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Nie-in-ein-fallendes-Messer-greifen; Greife nie in ein fallendes Messer (Quelle: Aktien-Kaufen.EU)

Börsenweisheit #5

„Greife nie in ein fallendes Messer“

„Never catch a falling knife“

– Unbekannt

Strategie: Bei fallenden Kursen einer Aktie zuerst die Konsolidierung abwarten, bis Käufe gestartet werden.

Bedeutung der „Never catch a falling knife“ / „Greife nie in ein fallendes Messer“ Strategie

Die Börsenregel „Never catch a falling knife“ oder „Greife nie in ein fallendes Messer“ warnt davor, in eine Aktie oder einen Vermögenswert zu investieren, dessen Preis schnell fällt, in der Hoffnung, dass er sich bald erholen wird. Es ist riskant, weil der Preis weiter fallen könnte. Zum Beispiel, wenn eine Aktie nach schlechten Nachrichten stark fällt, könnte ein vorzeitiger Kauf zu Verlusten führen, falls der Preis weiter sinkt. Die Regel rät dazu, auf eine Stabilisierung oder Trendwende zu warten, bevor man kauft.

Die Börsenregel bedeutet, dass Anleger keine Aktien kaufen sollten, die sich in einem starken Abwärtstrend befinden. Der Grund dafür ist, dass es schwierig ist, den Tiefpunkt eines fallenden Trends zu erkennen. Wenn du als Anleger zu früh kaufst, riskierst du, dass der Kurs der Aktie weiter fällt und du Verluste machst.

Eine andere Möglichkeit, diese Regel zu verstehen, ist, sich vorzustellen, dass man ein fallendes Messer fangen will. Wenn man versucht, das Messer zu fangen, besteht die Gefahr, dass man sich verletzt. Wenn man das Messer dagegen einfach fallen und liegen lässt, besteht keine Gefahr.

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Beispiele

Beispiele aus der Vergangenheit für „Never catch a falling knife“ oder „Greife nie in ein fallendes Messer„, die du direkt verinnerlichen solltest:

  • Wirecard: Die Wirecard-Aktie fiel von über 200 Euro im Jahr 2018 auf unter 1 Euro im Jahr 2020. Anleger, die versuchten, die Aktie zu kaufen, als sie noch unter 100 Euro lag, verloren viel Geld.
  • Deutsche Bank: Die Deutsche Bank-Aktie fiel von über 100 Euro im Jahr 2007 auf unter 10 Euro im Jahr 2020. Anleger, die versuchten, die Aktie zu kaufen, als sie noch unter 50 Euro lag, verloren ebenfalls viel Geld.
  • Commerzbank: Die Commerzbank-Aktie fiel von über 30 Euro im Jahr 2007 auf unter 1 Euro im Jahr 2020. Anleger, die versuchten, die Aktie zu kaufen, als sie noch unter 20 Euro lag, verloren ebenfalls viel Geld.
  • Lufthansa: Die Lufthansa-Aktie fiel von über 100 Euro im Jahr 2018 auf unter 20 Euro im Jahr 2020. Anleger, die versuchten, die Aktie zu kaufen, als sie noch unter 50 Euro lag, verloren ebenfalls viel Geld.
  • TUI: Die TUI-Aktie fiel von über 15 Euro im Jahr 2018 auf unter 1 Euro im Jahr 2020. Anleger, die versuchten, die Aktie zu kaufen, als sie noch unter 5 Euro lag, verloren ebenfalls viel Geld.
  • Enron: Die Enron-Aktie fiel von über 90 Dollar im Jahr 2000 auf unter 1 Dollar im Jahr 2001. Anleger, die versuchten, die Aktie zu kaufen, als sie noch unter 50 Dollar lag, verloren ebenfalls viel Geld.
  • WorldCom: Die WorldCom-Aktie fiel von über 60 Dollar im Jahr 2000 auf unter 1 Dollar im Jahr 2002. Anleger, die versuchten, die Aktie zu kaufen, als sie noch unter 30 Dollar lag, verloren ebenfalls viel Geld.
  • Lehman Brothers: Die Lehman Brothers-Aktie fiel von über 60 Dollar im Jahr 2007 auf unter 1 Dollar im Jahr 2008. Anleger, die versuchten, die Aktie zu kaufen, als sie noch unter 30 Dollar lag, verloren ebenfalls viel Geld.

Vor- und Nachteile

Die Strategie „Nie in ein fallendes Messer zu greifen“ bzw. „Never catch a falling knife“ hat für Anleger sowohl Vorteile als auch Nachteile:

Vorteile

  • Risikominimierung: Indem man wartet, bis sich der Markt stabilisiert oder eine klare Wende zeigt, kann das Risiko signifikanter Verluste durch weiter fallende Preise verringert werden.

  • Vermeidung von Panikentscheidungen: Diese Strategie fördert eine disziplinierte Herangehensweise, die impulsives Handeln und Entscheidungen basierend auf Emotionen statt auf soliden Analysen vermeidet.

  • Bessere Einschätzung der Lage: Ein abwartender Ansatz gibt Investoren Zeit, die Gründe für den Preisverfall zu analysieren und zu bewerten, ob es sich um eine kurzfristige Reaktion oder ein langfristiges Problem handelt.

  • Schutz des Kapitals: Indem man nicht in fallende Märkte investiert, schützt man das vorhandene Kapital vor großen, schnellen Verlusten, was besonders wichtig für Anleger mit geringerer Risikotoleranz ist.

  • Günstigere Einstiegspunkte: Warten kann es ermöglichen, zu einem günstigeren Preis einzusteigen, wenn sich der Markt tatsächlich stabilisiert hat, anstatt während eines anhaltenden Rückgangs zu kaufen.

  • Psychologischer Komfort: Diese Strategie kann emotional beruhigend sein, da sie Anlegern hilft, das Gefühl zu vermeiden, in eine schlechte Entscheidung „hineingeraten“ zu sein, und das Vertrauen in ihre Investitionsentscheidungen stärkt.

Nachteile

  • Verpasste Gelegenheiten: Durch das Warten, bis sich ein fallender Markt stabilisiert, könnten Investoren den idealen Zeitpunkt für den Kauf verpassen und somit starke Erholungen und potenzielle Gewinne verpassen.

  • Subjektive Interpretation: Was genau ein „fallendes Messer“ darstellt, ist subjektiv und kann variieren. Einige Investoren könnten zu vorsichtig sein und gute Investitionsmöglichkeiten verpassen, während andere vielleicht zu spät handeln.

  • Markterholung ohne Vorwarnung: Märkte können sich oft unerwartet und schnell erholen. Ein abwartender Ansatz könnte dazu führen, dass man den Beginn einer solchen Erholung verpasst, insbesondere in sehr volatilen Märkten.

  • Zeit- und Analyseaufwand: Das Warten auf Stabilisierung erfordert kontinuierliche Überwachung und Analyse des Marktes, was zeitintensiv sein kann und eine gewisse Expertise erfordert.

  • Psychologische Herausforderungen: Das Sehen von fallenden Preisen kann Stress verursachen und zu ungeduldigen Entscheidungen führen. Ebenso kann das Beobachten einer schnellen Erholung, ohne zu partizipieren, zu Frustration und dem Gefühl führen, etwas verpasst zu haben.

  • Überbewertung der Regel: Sich ausschließlich auf diese Weisheit zu verlassen, kann zu einer übermäßigen Vereinfachung komplexer Marktbedingungen führen. Andere wichtige Faktoren wie Unternehmensfundamentaldaten, Marktumfeld und globale Wirtschaftsnachrichten könnten übersehen werden.

Empfehlung zur „Never catch a falling knife“ oder „Nie in ein fallendes Messer greifen“ Strategie

Die Börsenregel „Never catch a falling knife“ oder „Nie in ein fallendes Messer greifen“ ist eine wichtige Regel für Anleger, die Verluste vermeiden wollen.

Natürlich gibt es auch Ausnahmen von dieser Regel. In manchen Fällen kann es sinnvoll sein, eine Aktie zu kaufen, die sich in einem fallenden Trend befindet. Dies sollte jedoch nur von erfahrenen Anlegern mit einer klaren Strategie getan werden.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass kein Ansatz perfekt ist. Das Warten auf eine Stabilisierung kann dazu führen, dass man den optimalen Einstiegszeitpunkt verpasst, und manchmal erholen sich die Preise schnell, ohne klare Stabilisierungssignale zu geben. Daher ist es entscheidend, dass du eine ausgewogene Strategie hast, die sowohl auf gründlicher Analyse als auch auf einem Verständnis des eigenen Risikoprofils basiert.

Ein Mittelweg wäre z.B. den Nachkauf einer Aktie über 3 verschiedene Tranchen durchzuführen und nicht alles auf einmal. Zum Beispiel, jedes Mal, wenn die Aktie um 20% fällt, ein Drittel des geplanten Kapitals zu investieren.

Hier sind einige Tipps für dich als Anleger, um die Börsenregel „Never catch a falling knife“ umzusetzen:

  • Verstehe die Gründe für den Abwärtstrend: Bevor du eine Aktie kaufst, die sich in einem fallenden Trend befindet, solltest du die Gründe für den Abwärtstrend verstehen. Wenn der Abwärtstrend durch fundamentale Faktoren wie eine schlechte Unternehmensentwicklung verursacht wird, ist es wahrscheinlich, dass der Trend anhält.
  • Warte auf eine Bodenbildung: Wenn du eine Aktie kaufen möchtest, die sich in einem fallenden Trend befindet, solltest du auf eine Bodenbildung warten. Eine Bodenbildung ist ein Indikator dafür, dass der Abwärtstrend möglicherweise beendet ist.
  • Setze Stop-Loss-Orders: Wenn du eine Aktie kaufst, die sich in einem fallenden Trend befindet, solltest du eine Stop-Loss-Order setzen. Stop-Loss-Orders verkaufen dein Aktien automatisch, wenn der Kurs einen bestimmten Wert erreicht. Dadurch kannst du Verluste begrenzen.

Aus diesem Grund ist es ratsam, dass du dich vor dem Kauf einer Aktie, die sich in einem fallenden Trend befindet, gründlich informierst und nur dann zu kaufst, wenn du die Gründe für den Abwärtstrend versteht und du davon überzeugt bist, dass der Abwärtstrend beendet ist.

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